WAS IST GRAUER STAR?

Als Grauer Star oder Katarakt bezeichnet man eine Augen­ erkrankung, bei der sich die Linse zunehmend trübt. Im fortgeschrittenen Stadium der Krankheit ist die graue Fär­ bung hinter der Pupille klar erkennbar. Von dieser leitet sich auch die deutsche Bezeichnung ab.

Der Sehverlust ist langsam und schmerzfrei, bedingt durch fortschrei­ tende Abnahme der Sehschärfe und zunehmender Blend­ empfindlichkeit. Die Patienten sehen verschwommen und wie durch einen Nebel, teilweise werden Doppel­ bilder wahrgenommen, und die Fähigkeit räumlich zu se­ hen wird immer mehr eingeschränkt.

In der Regel tritt Grauer Star erst im hohen Alter auf. Allerdings kann die Linse durch UV­Strahlung schon in jungen Jahren ge­ schädigt werden, was besonders in Berggebieten der Fall ist. Augenverletzungen, Diabetes, Weissfleckenkrankheit oder Reaktionen auf Medikamente (besonders Cortison) können weitere Ursachen sein.

In Entwicklungsländern sind aufgrund von Mangelernährung besonders viele Kind­ er von der Krankheit betroffen. Bei der operativen Behan­ dlung wird die getrübte Linse durch ein künstliches Im­ plantat ersetzt.

  Ein Grauer Star in fortgeschrittenem Zustand, wie bei diesen beiden Frauen, ist in Tibet       und im Himalaja keine Ausnahme.

EINE VISION

Alle fünf Sekunden erblindet ein Mensch, jede Minute ein Kind. Grauer Star ist die Hauptursache für Blindheit, 18 Mil­lionen Menschen sind weltweit betroffen. Die meisten davon leben in Entwicklungsländern, zur Hauptsache in Gebieten, die hoch gelegen und starker Ultraviolettstrahlung aus­ gesetzt sind oder an Orten, wo Kinder an Hunger und man­ gelnder Ernährung leiden. Mit einer 10 –15 minütigen Opera­tion könnten die Patienten ihr Augenlicht zurückerhalten, doch kaum jemand kann sich die Kosten dafür leisten.

Auch im Tibet ist zirka 1 % der Gesamtbevölkerung an Grau­em Star erkrankt. Die Betroffenen büssen massiv an Selbst­ ständigkeit, Selbstwertgefühl und sozialen Kompetenzen ein. Für diese Menschen ist der Verlust des Augenlichts eine Katastrophe, aber ihnen kann geholfen werden. Der nepalesische Arzt Dr. Sanduk Ruit hat eine eigene Methode entwickelt, Grauen Star zu operieren. Diese ist nicht nur schneller und effizienter als die herkömmliche Operations­technik, sondern auch um einiges günstiger. Er bildet welt­weit Ärzte und Pflegepersonal aus und hat bisher über 105 000 Menschen auf der ganzen Welt operiert.

Die Stiftung VISION HIMALAYA, 2006 in Brugg ins Leben gerufen, macht Menschen auf die Problematik aufmerksam und unterstützt mit Hilfe von Spenden die Aktivitäten des Tilganga Institute of Ophthalmology in Kathmandu.

Ziele der Stiftung sind, unter anderen, die Verstärkung der unentgeltlichen Hilfe im ganzen Himalaya-Gebiet die Ausbildung von ophtalmologischem Personal, der Aufbau von Augenkliniken und eine vermehrte Durchführung Augenchirurgischer Camps (sog. OMECs) im Himalaya und in wenn möglich in Tibet.