VON DER IDEE BIS ZUR UMSETZUNG – EIN BURMESISCHES MÄRCHEN!

Manchmal brauchen Ideen von deren Geburt bis zur Verwirklichung Jahre – die Idee, dass Vision Tibet mit Dr. Ruit in Myanmar (Burma) Augencamps durchführen könnte, brauchte gerade mal 10 Monate! Erstaunlich, denn die Verhältnisse in Myanmar sind ja nicht eben einfach!

Aber Schwierigkeiten haben uns noch kaum je abhalten lassen, für erblindete Menschen tätig zu sein. Nur in Tibet ist für uns seit 2012 wegen den politischen Verhältnissen kein Durchkommen mehr. Deshalb hat sich der Stiftungsrat entschlossen, Dr. Ruit mit seinem Team in Myanmar zu unterstützen.

Dank den vielfältigen Beziehungen die innerhalb von kurzer Zeit aufgebaut werden konnten, reiste Dr. Sanduk Ruit mit Khim Gurung im April 2013 für 2 Wochen nach Yangon um die Durchführbarkeit eines grossen Augenprogramms vor Ort abzuklären.

Sie wurden von Prof. Tin Win, leitendem Arzt des grössten Augenspitals von Myanmar und damit oberstem Augenarzt des Landes, mit offenen Armen empfangen. Schon bald wurde klar, dass die Augencamps schon Mitte Oktober 2013 durchgeführt werden sollten.

Die Stiftung Vision Tibet beteiligte sich mit einem Beitrag von CHF 50’000 am Augenprogramm, das mit einem totalen Aufwand von CHF 125’000 abgeschlossen wurde. Darin eingeschlossen ist die Anschaffung eines Operationsmikroskopes und eines Oertli-Phacogerätes, die nach dem Programm im Yangon Eye Hospital verblieben.

Myanmar hat bis anhin eine Graue Star – Operationsrate von jährlich ca. 1500 bei einer Bevölkerung von 60 Millionen Menschen! Damit bedeutet unser Operations-Programm mit 1649 eingesetzten Linsen einen wahren Meilenstein für das Land! Um die geschätzten 300’000 am Grauen Star erblindeten Menschen in Burma wieder sehend zu machen, sind aber noch sehr grosse Anstrengungen notwendig!

Zur Vorbereitung der Augencamps untersuchten das lokale Personal etwa 4000 mögliche Patienten und identifizierten ca. 1500 operierbare erblindete Menschen. aus verschiedenen Gründen (Transport, Logistik) trafen schlussendlich die 1249 Patienten im Yangon Eye Hospital und im Bago General Hospital zur Operation ein.
Hier wurden sie dann ein weiteres Mal gründlich untersucht und die Entscheidung, welche Art Linse einzusetzen sei, wurde vor Ort gefällt.

Die eigentliche Operation wurde dann in insgesamt 599 Fällen von Dr. Ruit und in 650 Fällen von total 28 burmesischen Augenärzten durchgeführt.

Dr. Ruit operierte durch Phaco-Emulsification mit faltbaren Intra Ocular Linsen und “Small Incision Cataract Surgery (SICS)” mit Intra Ocular Linsen Implantation während die lokalen Augenärzte die “Extra Capsular Cataract Surgery (ECCE)” mit Intra Ocular Linsen Implantation und zwei bis drei Näh-Stichen ausübten.  Gleichzeitig konnten die lokalen Aerzte aber die für sie neue Technik von Dr. Ruit live und auf dem Bildschirm verfolgen.
Zukünftiges Ziel wird sein, sie in dieser Technik auszubilden, damit sie selber dann rasche und komplikationsfreie Graue Star-Operationen durchführen können.

Die Nachbetreuung der operierten Patienten wurde durch die lokalen augenmedizinischen Einrichtungen von einheimischem Personal nach 1 Woche und nach 1 Monat durchgeführt.

Neben den Operationen fanden verschiedene Treffen statt:
– Besuche des Schweizer Botschafters, des Botschafters Nepals und eines australischen Botschaftssekretärs.
– Treffen mit Universitätsprofessoren von Yangon.
– Einladung durch den Gesundheitsminister Myanmars und seines Sekretärs. 
– Nachbesprechung mir dem verantwortlichen Professor des Yangon Eye Hospitals, bei der vereinbart wurde, schon im kommenden Jahr in einem andern Landesteil weitere Augencamps durchzuführen.

Zusammenfassend darf ich festhalten, dass dieses Programm mit bemerkenswertem Erfolg durchgeführt werden konnte. Die Umsetzung dieser Graue Star – Operationen in so grosser Anzahl brachte der burmesischen Region Yangon und Bago eine allseitig geschätzte Möglichkeit, vielen Patienten zu neuem Augenlicht zu verhelfen und den lokalen Augenärzten die Vorführung neuer Techniken in der Augenmedizin. 


Auch die Regierungsseite erhielt Inputs, wie das augenmedizinische Umfeld für die Bevölkerung Myanmars durch Ausbildung und den Ausbau der Infrastruktur massgeblich verbessert werden kann. Die Hoffnung ist berechtigt, dass durch dieses erste grosse Augencamp eine positive Entwicklung nachhaltig beeinflusst wird.

Die Stiftung Vision Tibet wird mit Dr. Sanduk Ruit und seinem Team dabei bleiben!

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